Arbeitsbeispiel: DACO-Verlag Greg Gorman „As I see it“
Eine ungewöhnliche, aber enorm spannende Aufgabe: die Begleittexte eines Fotobandes für einen der bedeutendsten Aktfotografen der Welt ins Deutsche zu adaptieren.
Auszug aus englischen Original:
The subjects I’ve chosen to photograph share a certain uniqueness in their own state of isolation. Often, shrouded in an environment devoid of props, the subjects are left to improvise with only their bodies as a resource. Occasionally, the introduction of a chair, vase or other miscendary prop, offers some relief from an otherwise barren environment. Allowing each individual to respond instinctively within this framework, created as honest a portrait as I felt I could have achieved. The pictures, often being duplicitous, represent an overwiew of the subject when regarded as a whole. Often, for me, the most subtle change in body language can convey an entirely different side to one’s personality. Sometimes the subjects appear inquisitive; othertimes almost defiant. At once shy and introverted, other images take on an almost uncomfortable air being nude in front of the camera. It is often that feeling of tension and unrest that brings a certain sexual vulnerability to the photograph.
Deutsche Adaption:
Die Modelle, die ich ausgewählt habe, besitzen in ihrem isolierten Status alle eine ganz bestimmte Einzigartigkeit. Häufig werden die Modelle in eine Kulisse ohne Requisiten gestellt, und dort haben sie nur ihren Körper zur Improvisation zur Verfügung. Gelegentlich hilft das Hinzutun eines Stuhls, einer Vase oder irgend eines anderen Gegenstandes in der sonst so kargen Umgebung. Nur weil das Modell innerhalb dieser Szenerie ganz instinktiv reagieren durfte, konnte ich Porträts schaffen, die so ehrlich und realistisch wie irgend möglich sind. Wenn man sie zusammen betrachtet, vermitteln die oft doppelsinnigen Bilder schließlich einen Gesamteindruck des Menschen. Aus meiner Sicht kann häufig die kleinste Veränderung in der Körpersprache eine völlig andere Seite der Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Manchmal wirken die Modelle neugierig, dann wieder fast trotzig. Gleichzeitig scheu und introvertiert, vermitteln andere Bilder den Eindruck von Unbehagen, nackt vor der Kamera zu stehen. Oft ist es dieses Gefühl von Spannung und Rastlosigkeit, das sich auf der Fotografie als sexuelle Verwundbarkeit widerspiegelt.